Synoptische Übersicht:
Im Warmsektor eines kräftigen nordatlantischen Tiefdruckkomplexes wurde noch einmal feuchtwarme Luft nach Deutschland advehiert. Dabei wurden am 10.09.2012 noch einmal Werte um oder über 30°C erreicht, was zu dieser Zeit schon als herausragend zu betrachten ist.
Dabei wanderte zum 11.09.2012 eine präfrontale Konvergenzlinie von Frankreich nach Deutschland, dicht gefolgt von der rasch ostwärts ziehenden Kaltfront des Tiefkomplexes. Die Gewitterentwicklung war an beiden Linien sehr intensiv und wahrscheinlich die letzte bedeutende des Jahres 2012.
Die Intensität der Kaltfront war ein untrügliches Zeichen für den Einzug des Herbstes, der wieder kräftigere Tiefdruckgebiete nach Mitteleuropa schickt.
Die sommerliche Warmluft wurde von Nordwest verdrängt, Grafik: wetter3.de
Gewitterentwicklung:
Gewitter entstanden schon am frühen Vormittag im Westen an einer ersten aber schwächer werdenden Konvergenzlinie, sodass nur noch schauerartig verstärkter Regen übrig blieb.
Erste heftige Gewitter gab es am frühen Nachmittag in der Region Ostsachsen/Südbrandenburg, wenig später dann auch an der Kaltfront im Nordwesten sowie teilweise heftige Gewitter im Südwesten mit einem mesoskaligen konvektiven System (MCS) über Baden-Württemberg. Am späten Nachmittag lag die Kaltfront gut markiert durch eine durchgehende Schauer- und Gewitterlinie in einem Streifen von der Eifel bis zur Lübecker Bucht, während die Gewitterkomplexe im Südwesten weiter nach Nordosten zogen.
Vor der Kaltfront entstanden in Hessen einzelne vorlaufende Zellen. Von den Gewittern im Südwesten blieb ein großer übrig, der ganz Franken, Südthüringen und später Sachsen überquerte. Eine kleine Linie bildete sich noch einmal am Bayerischen Wald.
Zum späten Abend hin zog auch die Kaltfront über die Mitte, nahm jedoch stetig an Intensität ab, ebenso wie das MCS. Gegen Mitternacht kam die Blitzaktivität vollends zum Erliegen und es blieben lediglich großräumige Regengebiete über dem Osten und Süden zurück, die zum Morgen des 12.09.2012 ostwärts abzogen.
Zeitraffer der Gewitterfront in Franken - https://www.youtube.com/watch?v=t3cgk9I9OnU
Verbreitete Gewitter beendeten den Spätsommer, Grafik: lightningmaps.org
Schäden:
Schäden gab es vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Sachsen durch Hagel, Überflutungen und Sturmböen, hielten sich jedoch in Grenzen.
Presselinks:
Bayern:
http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/sturm-deckte-in-weidenberg-ein-hausdach-ab-1.2350468
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Gewitter-und-heftiger-Regen-zahlreiche-Einsaetze-in-Franken-id21858501.html
Brandenburg:
Sachsen: