Synoptische Übersicht:
Tiefer Druck über West- und Südwesteuropa sorgte für eine moderate, sich erneut aufsteilende südliche Höhenstörmung und advehierte labile Gewitterluft noch einmal über die Alpen nach Norden. Bereits am Vortag wurde die heiße Luftmasse der vorausgegangen Hitzetage etwas nach Osten abgedrängt, doch der Luftmassenwechsel an diesem Tag sollte nun längere Zeit für kühlere Luft sorgen. Bodennah befand sich ausgehend vom Tiefzentrum über den Britischen Inseln ein großes flaches Hitzetief.
Druckverteilung am Boden und in der Höhe, Grafik: wetter3.de
Die Temperaturen blieben mit Ausnahme Ostdeutschlands knapp unter 30°C. Die Windscherung war dabei im Süden am höchsten, nach Norden hin schwächte sich der Höhenwind ab - dort sorgte eine Konvergenz für vereinzelte Gewitter (bevorzugt an den Mittelgebirgen). Im Süden sorgten die Alpen mit einem für solche Lagen typischen nordöstlichen Bodenwind und der näher kommende Trog für die nötige Hebung um Gewitter auslösen zu lassen, im Südwesten der Schwarzwald.
Gewitterentwicklung
Gewitterauslöse begann gegen 14 Uhr in Vorarlberg. Von dort zog eine sich rasch verstärkende Zelle ins Oberallgäu. Diese wurde bald von neuen kräftigen Entwicklungen östlich "überrannt", wobei eine der Entwicklungen vermutlich eine Superzelle war.
Auch auf der Schwäbischen Alb kam es zur Gewitterbildung, genauso wie im Schwarzwald. Dort kam es zu einer stärkeren Entwicklung, welche Richtung Stuttgart und Heilbronn zog. Die Zellen verclusterten auf dem Weg nach Norden und bildeten größere Systeme, welche vor allem die Trockenheit etwas lindern konnten.
In Ostdeutschland sowie vereinzelt auch im Westen bildeten sich Gewitter an der Konvergenz, die von der Intensität allerdings schwächer als ihre südlichen Kollegen waren.
Superzelle im Ostallgäu, Foto: Johannes Eggert
Schäden/Links:
Vor allem das Gewitter im Allgäu verursachte teils Schäden an der Vegetation durch Hagel bis 4cm und Windböen.
https://www.youtube.com/watch?v=8sKYynMPZzg